Wie schaffen es Artisten, vermeintlich oftmals gesehene Acts immer wieder neu zu erfinden und so zu präsentieren, das das Publikum erstaunt und fasziniert nicht glauben kann, was da gerade auf der Bühne passiert. Es sind die Zutaten, oftmals ‚Kleinigkeiten‘, die zum passenden Zeitpunkt gezielt zum Einsatz kommen. ohne das der Zuschauer es sofort merkt. Die aber eine enorme Wirkung auf den Gesamteindruck der Show haben. Alles muss passen: Choreografie, Pole, Jonglage, Bewegungsabläufe, die auf den Punkt komponierte Musik, Lichtdesign, Mimik und nicht zuletzt eine mit viel Leidenschaft zelebrierte Akrobatik, die die Gesetze der Schwerkraft scheinbar aufheben.
Erinnern Sie sich an „Machine de Cirque“ ? Die kanadische Kompanie sorgte mit ihrer gleichnamigen Show für Begeisterung beim GOP Publikum und ist jetzt mit einem überraschenden, innovativen, poetischen Showerlebnis mit Live-Musik, atemberaubender Artistik und ansteckender Lebensfreude zurück. Vor der Kulisse einer mittlerweile verlassenen Tankstelle erzählt eine junge Gruppe von Hochleistungsartistinnen und -artisten eine Geschichte von Veränderung. Von Vergangenheit und dem Jetzt, von Festhalten und dem Loslassen – etwas, was sich der Protagonist noch nicht traut. Noch steckt er irgendwann in den 80er Jahren fest, denn damals verlor sich genau hier die Spur seiner großen Liebe. Die Telefonzelle auf dem Gelände funktioniert noch… Wird sie anrufen?
So sehen die Zuschauer zu Beginn der Show am Boden quer liegende Telefonzelle inmitten einer verlassenen Tankstelle. Sie muss da wohl schon länger liegen, die Scheiben sind fast blind und es hat sich Spinngewebe gebildet. Aber sie ist nicht unbewohnt. Hier träumt Bernhard, der Protoganist und Storyteller der Show, seinen Dornröschenschlaf. Vor der Telefonzelle steht eine Gruppierung junger Leute aus der jetzigen Zeit, die Bernhard aus seinem Dornröschenschlaf befreien wollen.
Natürlich sind diese jungen Leute allesamt Hochleistungs-Artisten. Zwischen ihnen und Bernhard liegen 40 Jahre Zeitunterschied, was Bernhard aber nicht weiß. So präsentiert er selbstverliebt seine vermeintlich aktuellen Lieblingssongs auf einem 80er-Cassetten-Walkman.
Zeitsprünge als Element der Handlung.
Alles wirkt so spontan, aber es bedeutet ein zuvor hartes Training.
Was also ist das Rezept für eine erfolgreiche Varieteshow? Dazu gehört auch eine gehörige Portion Mut aller an der Produktion Beteiligten. Mut, was Neues zu bewegen und umzusetzen. So wie international populäre Bands oder Interpreten, die in ihren Live-Shows ihre Songs immer wieder anders präsentieren, so auch das Ensemble von CHANGES, welches von Regisseur Vincent Dubé in Co-Regie mit Patrick Quellet zu einer perfekten Einheit geformt wurde. Beide sind auch im Team zusammen mit Bruno Matte für das Lichtdesign der Show verantwortlich. Varieté-Freunde kommen in dieser Show voll auf ihre Kosten. Für die Musikkomposition zeichnet sich Millimetrik verantwortlich. Die Co-Musikkomposition hat Jan Dutler, der in der Show selbst als Live-Musiker mitwirkt.
MAUDE ARSENEAULT Pole, Schleuderbrett, Einrad
Maude absolvierte 2012 die National Circus School in Montréal mit dem
Spezialgebiet Chinese Pole. Sie hatte seither die Möglichkeit, für viele
große Produktionen mit unter Anderem Palazzo, Cirque du Soleil, 7
Fingers, Machine de Cirque und dem Cirque Eloize zu arbeiten. Dies ist
bereits ihr zweiter Einsatz im GOP. Seit ihrer letzten Show in den GOP
Theatern hat sie sowohl auf der Bühne als auch hinter der Bühne neue
Kompetenzen erlernt und freut sich schon darauf, von diesen bei ihrem
neuen Abenteuer Gebrauch zu machen.
RAPHAËL DUBÉ Einrad, Partnerakrobatik, Pole, Schleuderbrett, Jonglage
Als einer der Jüngsten in einer Großfamilie verliebte sich Raphael bereits
als Kind in die Zirkuskunst. Spätestens als er seine älteren Brüder dabei
beobachtet, wie sie ihr Talent auf dem Schleuderbrett ausbauten, wird
auch er vom Zirkusfieber angesteckt. Mit neun Jahren meldete sich
Raphael an der Zirkusschule in Quebec an. Drei Jahre später begann er
bereits, sein Talent der Öffentlichkeit in Quebec zu zeigen. Dies ist der
Beginn einer bald sehr erfolgreichen Karriere. Tatsächlich hat seine
Kunst seither Beifall auf den Bühnen Kanadas, Europas und der USA
erhalten. Schließlich traf er Yohann Trépanier, mit dem er eine
Partnerjonglage und die berühmte Handtuch-Comedynummer kreiert,
die die beiden „Les Beaux Frères“ tauften und hiermit die bekanntesten
Fernseh- und Bühnenproduktionen im Sturm eroberten.
ALEXIS BERNATCHEZ Diabolo, Jonglage, Partnerakrobatik, Rollschuh
Alexis absolvierte 2016 an der Quebec Circus School. Mit seiner
geistreichen und lustigen Art bringt er frischen Wind in jede Produktion
und diese positive und fröhliche Attitüde zieht das Publikum schnell in
seinen Bann. Aus der Welt der Physik und Mathematik kommend, nutzt
er seinen logischen Verstand um ein hohes Level an Leistungsfähigkeit zu
erreichen. Im Laufe seiner Ausbildung versucht sich Alexis an vielen
verschiedenen Zirkusdisziplinen, wie zum Beispiel Banquine, Russischer
Barren, Clownerie und Akrobatik. Alexis zeigte beim Cirque du Soleil in
dessen Eiskunstlaufshow Axel einen sensationellen Diabolo Act auf
Schlittschuhen.
JAN DUTLER Musik
Jan ist ein multitalentierter Musiker und Clown aus der Schweiz. Er
reiste musizierend um die Welt und entertainte bereits zahlreiche
Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Straße, bevor er 2014 in Montréal
landete, wo er an der Francine Côtés Clown- und Comedyschule
studierte. Sobald er seine Schullaufbahn beendet hatte, ging er mit dem
Cirque du Soleil auf Tour, wo er einen der Protagonisten der Show
OVO verkörperte. Mit Machine de Cirque kehrt er zu seiner Liebe zur
Musik zurück und erkundet eine neue Art der Kreation.
FABIEN CORTES Partnerakrobatik, Jonglage
Im Süden Frankreichs, genau zwischen den beiden Küsten, liegt das
wunderschöne Gers. Dort entdeckte seine Begeisterung für den Zirkus
beim „Pop Circus“ – einem Jugendkulturprojekt seiner Stadt. Heute ist
Fabien ein begabter Artist und Jongleur. „Ich mag Menschen, die glauben,
sie seien Vögel“, meint er augenzwinkernd mit Blick auf seine
Partnerinnen und Partner die er durch die Luft fliegen lässt.
ADÈLE SAINT-MARTIN Handstand, Partnerakrobatik
Auch dieser jungen Französin wurde die Ehre zuteil, an der Zirkusschule
von Québec angenommen zu werden und dort ihre Ausbildung zu
absolvieren. Mit ihrem Akrobatikpartner Fabien beeindruckte sie bei den
Abschlussprüfungen mit einer außergewöhnlichen Nummer in ihrer
Spezialdisziplin: der Hand-auf-Hand-Akrobatik. Den Titel „Diplom Artistin“ hat sie seit 2020 in der Tasche. Da das Leben als Varieté Künstlerin bunt und vielfältig ist, sehen wir Adèle in „Changes“ auch mit einer Handstandnummer und auf dem Einrad.
DAMIEN DESCLOUX Handstand, Schleuderbrett
Damien verfiel schon als Junge dem Zauber der bunten Zirkus Gemeinschaft. Die ersten Erfahrungen als Zaungast waren für sein Leben
entscheidend. Im französischen Châtellerault konnte er bei der dortigen
Zirkusakademie seine Passion leben. Er zog noch weiter in die Welt. In
Turin besuchte er die Zirkusschule „Flic“ und lebte so, wie man es
traditionell von einem Artisten erwarten würde: Damien wohnte im
Zirkuswagen mit seiner selbst gewählten italienischen Familie. Der dritte
Baustein seiner Ausbildung brachte ihn nach Kanada – in die Schule von
Québec. Dort wurden Schleuderbrett, Hand-auf-Hand-Akrobatik und
Handstandakrobatik sind seine Lieblingsdisziplinen.
CONSTANCE DANSART Trapez, Bodenakrobatik
Mit fünf Jahren verliebte sich die Französin in die Artistik und bereitete
sich als Jugendliche in Montpellier beim „Balthazar Circus Arts Center“
auf eine professionelle Laufbahn vor. Später führte Constance ihr
Akrobatik-Studium in Québec höchst erfolgreich mit den
Schwerpunkten Cyr Wheel und Trapez fort. Da bei den Projekten von
„Machine de Cirque“ Vielseitigkeit gefragt ist, ist Constance Dansart
hier ganz in ihrem Element und brilliert in „Changes“ auf der GOP Bühne mit ihrem multiplen Können in gleich mehreren Acts.
NAOMIE VOGT-ROBY Jonglage, Pole, Schleuderbrett
Nur noch wenige Mitglieder der Community professioneller
Zirkusartisten weltweit entstammen einer traditionellen Zirkusfamilie.
Bei Naomie ist genau das der Fall. Sie wuchs im Zirkuswagen auf,
zwischen Zelten, mit dem Duft von Popcorn in der Nase und wusste für
sich schon früh, dass sie in dieser Welt immer zuhause sein würde. Nur
vielleicht in einer zeitgenössischeren Variante. Naomie beherrscht
diverse Disziplinen und hat mit ihrer besonderen Geschichte auch schon
in einem Feature-Film beim Festival in Cannes begeistert. Mit einem
Chinese Pole absolvierte Naomie an der Zirkusschule von Québec, wie
alle anderen sieht man aber auch sie in weiteren Disziplinen, wie dem
Schleuderbrett, Rollschuhakrobatik oder der Keulenjonglage.
OLIVIER LÉPINE Schauspieler, Storyteller
Dass er zum Performer taugt, wurde Olivier Lépine zum ersten Mal klar,
als er am Lagerfeuer eines Jugendcamps alle Blicke auf sich zog, während
er eine Geschichte erzählte. Konsequenterweise studierte er
irgendwann viel später „dramatische Künste“. Bühnen-Geschehen ist für
ihn vor allen Dingen das Vermögen der Akteure, schöne Geschichten so
überzeugend darzustellen, dass der Horizont weit wird. Oft ist er heute
in Multifunktion als Autor, Regisseur und Darsteller im Einsatz. Bei
seinem Engagement für „Changes“ konzentriert er sich aber ganz auf das
Schauspiel.
Weitere Fotos aus CHANGES
Nach der Show
Regie: Vincent Dubé
Co-Regie: Patrick Ouellet
Musikkomposition: Millimetrik
Co-Musikkomposition: Jan Dutler
Bühnenbild: Ariane Sauvé
Kostüme: Dominique Giguère
Lichtdesign: Yves Eschke, Bruno Matte, Vincent Dubé, Patrick Ouellet
Photos: Stéphane Bourgeois
Showdauer: ca. 2 Stunden inkl. Pause
Eine Co-Produktion von GOP showconcept und Machine de Cirque – Änderungen vorbehalten.
Foto: GOP
Ticket-Hotline: (0201) 2 47 93 93